Programm für 2023

12. Januar - Hubert Ritzinger: Analemma

Die Bahn der Sonne ist kein langweiliges Auf und Ab jeden Tag, nein, die Sonne zeichnet eine geheimnisvolle Acht an den Himmel. Ich möchte das Geheimnis lüften und erklären, wie es zu dieser Acht kommt. Dieses Phänomen hat schließlich Auswirkungen auf unser tägliches Leben, dann nämlich, wenn wir uns eine Sonnenuhr bauen wollen.

 

26. Januar - Stefan Karge: Astronomische Vorschau 1. Halbjahr 2023

Anfang des Jahres verabschieden sich die fünf äußeren Planeten unseres Sonnensystems vom Abendhimmel, nur Mars kann noch bis ins späte Frühjahr hinein beobachtet werden. Dafür geben sich die beiden inneren Planeten ein Stelldichein am Abendhimmel: Merkur zeigt eine komfortable Abendsichtbarkeit, die noch weit übertroffen wird von der strahlenden Venus, die sich im ersten Halbjahr von ihrer Schokoladenseite präsentiert.

 

23. Februar - Sighard Schraebler: Science vs. Fiction

Demis Hassabis hat eine kurze Agenda, möchte Intelligenz verstehen und alles andere damit lösen. Nick Bostrom rechnet in seiner Zukunftsschau unser mögliches kosmisches Erbe aus. Von Feynman'schen Nanomaschinen über Schrödingers Katze bis zum Leben in Dyson-Sphären aus Computronium bekommen Sie eine abgefahrene Abschätzung dessen, was im zugänglichen Universum noch erlebt werden kann, bis es in 22 Mrd. Jahren auseinander fliegt.

 

9. März - Harald Bräuning: Das dunkle Universum Teil 2 - Dunkle Energie

Aktuelle Beobachtungen des großräumigen Universums wie entfernte Galaxien oder die kosmische Hintergrundstrahlung deuten im Rahmen der aktuellen kosmologischen Modelle darauf hin, dass nur gut 4% dessen, was unser Universum ausmacht, sichtbar ist. Weitere 27% wird in Form noch unbekannter, nicht strahlender Materie vermutet.
In diesem Vortrag soll es nun um die restlichen 69% gehen, die sogenannte Dunkle Energie. Diese mysteriöse Energie bewirkt, dass die Expansion des Universums sich nicht durch die gravitative Anziehung verringert, sondern im Gegenteil immer schneller wird. Mit ihr ist auch die kosmologische Konstante in Einsteins Gleichungen wieder aus der Versenkung auferstanden.

 

30. März - Peter Löbig: Planeten, Sterne, Weltraum

Was ist eigentlich ein Stern? Wie viele Sterne gibt es und wie groß sind sie? Ist die Sonne auch ein Stern? Und die Planeten? Wie entstehen denn Sonnen- und Mondfinsternisse? Was ist die Milchstraße und wie groß ist das Weltall?

 

27. April - Jürgen Stein: Astrofotografie to go

Ohne Astro-Tracker ist mobile Astrofotografie praktisch kaum möglich. Aber was sind Astro-Tracker? Welche Geräte gibt es und wie setzt man sie am besten ein?

 

25. Mai - Andreas Klug: VDS, die Projekte

Als Schatzmeister der VdS, Leiter der Fachgruppe Remote Sternwarten und Mitglied in der FG astronomische Vereinigungen berichtet unser Vorsitzender zu den aktuellen Themen in der VdS, den Fachgruppen sowie auch der Jugendarbeit und Volksbildung. Er möchte damit informieren was in der Szene gerade so läuft und Impulse für die eigene Vereinsarbeit setzen und freut sich auf möglichst zahlreiches Erscheinen und Mitdiskutieren. Vielleicht ergeben sich daraus ja auch neue Projekte und Perspektiven für die Vereinsarbeit.

 

15. Juni - Ulrike Kniewel: Einstieg Astrofotografie

Seit jeher sind die Menschem vom Nachthimmel fasziniert. Leider entzieht sich dieser aufgrund der stetig zunehmenden Lichtverschmutzung immer häufiger unseren Augen. Doch mit Hilfe der Astrofotografie lassen sich auch Himmelsobjekte darstellen, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Mit Hilfe dieses Vortrages soll erläutert werden, wie der Einstieg in dieses Hobby gelingen kann und welche Ausrüstung dafür benötigt wird. Außerdem soll die Frage geklärt werden, ob man denn reich sein muss, um Astrofotografie zu betreiben.

 

6. Juli - Hubert Ritzinger: Sonnensystem

Das Sonnensystem ist unsere kosmische Heimat. Der Vortrag ist also ein Beitrag im Fach Heimatkunde: Was wissen wir von unserer Heimat und was wissen wir nicht? Einzelne Objekte darin stehen dabei nicht so sehr im Fokus, sondern das Sonnensystem als Ganzes: Aussehen, Größe, Zusammensetzung, Geschichte, Zukunft und vieles mehr.

 

10. August - Martin Timpe: Die Grundlagen der Positionsastronomie

Wie wird die Position eines Sterns am Himmel beschrieben (oder die von Sonne, Mond und Planeten)? Seit jeher ist es eine Bestrebung der Astronomen und eine Grundlage der Astronomie zu beschreiben, wo Himmelskörper zu welcher Zeit aufzufinden sind. Welches sind die wichtigsten Konzepte der Definition von Ort und Zeit in der Astronomie? Welche Begriffe sollte ich kennen? Im ersten Teil soll dieser Vortrag gebräuchliche Grundbegriffe erklären sowie eine kleine Übersicht von grundlegenden, dazu zur Verfügung stehenden mathematischen Werkzeugen der sphärischen Trigonometrie bieten. Im zweiten Teil werden die physikalischen Phänomene beschrieben, die den Unterschied zwischen einer scheinbaren (sichtbaren) Position eines Himmelsobjektes zu der tatsächlichen Position begründen. Es geht unter anderem um die Erklärung folgender Begriffe: Großkreis, Kleinkreis, (Himmels-) Äquator, Pole, Kardinalpunkte, Zenit, Nadir, Meridian, Stundenwinkel, Sternzeit vs. zivile/tropische Zeit, Deklination, Rektaszension, Azimutwinkel, Höhenwinkel, äquatoriale Koordinaten, horizontale Koordinaten, Refraktion, Aberration, Präzession, Nutation, Parallaxe und Eigenbewegung

 

12. August - Alle: Lange Nacht der Sterne, Sternschnuppenbeobachtung an der Sternwarte

Die Perseiden sind ein jährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom, der in den Tagen um den 12. August ein deutliches Maximum an Sternschnuppen aufweist. Momentan erreicht der Meteorschauer ein Maximum von zirka 100 Meteoren pro Stunde, und ist so nach den Geminiden der zweitaktivste Meteorstrom.

Wenn das Wetter mitspielt, werden wir an diesem Abend grillen, wobei jeder sein Grillgut selbst mitbringt. Ab Einbruch der Dunkelheit legen wir uns dann raus auf die Wiese und beobachten das jährliche spannende Himmelsschauspiel. Da es auch im August nachts in Bodennähe kalt werden kann, ist es sinnvoll, einen Liegestuhl und warm haltende Decken bzw. Kleidung mitzubringen.

 

5. Oktober - Jürgen Stein: Spurensuche mit Amateurmitteln: Planetarische Nebel und Supernova-Überreste

Nach einer ereignisreichen Entstehungsphase ist das lange Leben der meisten Sterne eher unauffällig. Spektakulär wird erst ihr Ende: Viele verabschieden sich mit einem Feuerwerk bunter Nebel, einige blitzen in unvorstellbaren Explosionen ein letztes Mal auf. Die Artefakte dieser Endphase des Sternenlebens wollen wir uns genauer anschauen und dabei auch einen Blick auf die physikalischen Vorgänge werfen, die Leben und Tod der Sterne bestimmen.

 

26. Oktober - Frank Röttcher: Bau einer Gartensternwarte

Vom Traum einer kleinen Sternwarte im eigenen Garten.
Es ist wohl der Traum vieler Hobby-Astrofotografen, einfach schnell mal das Rolldach der eigenen Sternwarte aufzuschieben und direkt auf Photonenjagd zu gehen. So war es natürlich auch bei mir. Nach der Standortauswahl im Garten, begann die Planung und die Bauphase im Januar 2021. Im Oktober 2021 konnte ich, nach sehr viel Arbeit und auch ganz viel Lernprozess, das First Light meines Miniobservatoriums einfangen. In dem Vortrag wird darauf eingegangen, was ich wie und warum gemacht habe und auch ob ich es wieder so oder aber ganz anders machen würde. Die Entstehung habe ich von der grünen Wiese bis zur fertigen Sternwarte bildlich dokumentiert.

 

23. November - Andreas Flörs, GSI Darmstadt (Gastvortrag): Verschmelzende Neutronensterne - Einblicke in den Geburtsort der schwer(st)en Elemente im Universum

Am 17. August 2017 konnten mit den beiden Laser-Interferometern ‘LIGO’ und ‘Virgo’ Gravitationswellen von zwei verschmelzenden Neutronensternen nachgewiesen werden. Wenige Sekunden später wurde ein Gammastrahlenausbruch aus derselben Richtung von den Weltraumteleskopen ‘Fermi’ und ‘Integral’ festgestellt. Zusammen mit den Gravitationswellen und den Gammastrahlen wurde ein mehrere Wochen andauerndes Nachglühen im Röntgen- und Radiowellen-Bereich und eine Kilonova mit Emissionen vom Ultravioletten bis Infraroten in einer noch nie dagewesenen Beobachtungskampagne unter Beteiligung von dutzenden Teleskopen weltweit beobachtet. Die Beobachtung von Gravitationswellen und elektromagnetischer Strahlung in einem einzigen kosmischen Ereignis begründete die ‘Multi-Messenger-Astronomie’. Verschmelzende Neutronensterne, wie sie zum ersten Mal im Jahr 2017 beobachtet wurden, gelten schon seit langer Zeit als potentielle Kandidaten für den Entstehungsort von über der Hälfte der Elemente im Periodensystem, von Strontium über die Lanthanoiden bis hin zu Gold und Uran. 

 

7. Dezember - Olaf Filzinger: Polarlichtreise nach Island

Im September 2023 reisten fünf Mitglieder der Sternwarte für eine Woche nach Island, um Polarlichter zu fotografieren. Die Sonnenaktivität hat mitgespielt, und auch das unzuverlässige isländische Wetter hat die Gruppe nicht im Stich gelassen: In drei Nächten konnten hunderte Polarlichtaufnahmen gemacht werden. Aber auch tagsüber ist Island sehenswert, sei es die bizarre Landschaft, Gletscher, Wasserfälle oder Wale, so dass unsere Gruppe quasi rund um die Uhr mit Fotografieren beschäftigt war.

Dieser Reisebericht gibt einen Überblick über unsere Reise, erläutert die - recht einfache - Technik der Polarlichtfotografie und zeigt die schönsten Aufnahmen von Nacht und Tag. 

 

14. Dezember - Alle Mitglieder: Weihnachtsfeier

Wie jedes Jahr laden wir wieder zu unserer traditionellen Weihnachtsfeier ein. Jeder darf gerne eine Kleinigkeit wie Plätzchen oder sonstige Leckereien mitbringen. Bei einem Glas Glühwein wollen wir dann zusammen unser astronomisches Jahr ausklingen lassen.